Das Sommerloch
Wie oft hast Du diese Bezeichnung schon gehört? Ich persönlich empfinde diesen Sommer alles andere als im Sommerloch. Momentan bin ich in Berlin und für mich ist die Sommerferienzeit die Allerschönste hier. Es ist erträglich leer, komfortabel ruhig und tatsächlich kann sich etwas Unaufgeregtes, Kreatives entfalten.
Planetarisch empfängt uns ein Supermond an der Pforte zum August.
Supermond genannt, weil der Mond der Erde unglaublich nahe ist. Wenden wir unsere Metapher-Sprache an, so symbolisiert der Mond das Unbewusste, auch kollektiv-Unbewusste; die Erde symbolisiert unseren Körper, die Sinnlichkeit, die Empfindung.
Da sich zeitgleich große Entfremdungsthematiken auftun – angezeigt durch Sonne/ Uranus, sowie Venus /Uranus Spannungsfelder – wird uns dieser starke Mond, noch dazu im Wassermann Zeichen (also auch uranisch), ganz besonders auf der körperlichen Ebene aufzeigen, was wahrhaftig ist, was uns Kraft gibt, was uns Kraft nimmt, inwieweit wir mit dem Herzen leben. Und uns zeigen, wie authentisch wir sind.
Die Sonne befindet sich in Löwe. Somit befinden wir uns mal wieder in einer Phase, in der wir komplett auf die Identitätsebene einchecken können. Und uns aus bestimmten Identifikationen herauslösen, oder besser gesagt: sprengen könnten.
Partnerschaftlich tritt die nun rückläufige Venus zum zweiten Mal mit Uranus zusammen (Trilogie der Sommernachtstraum-Wiederholungsbühne, Aufführungen jeweils am 2. Juli/9. August/29. September). Wir wollen die Liebe neu erfinden und vor allem uns liebend neu erfinden und ausleben. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass ich in dem Moment, wenn es problematisch und schwer – oder triggernd wird – mich meist auch komplett von meiner Herzenergie abgeschnitten fühle. Und dementsprechend die Energie immer weniger wird.
Lebensenergie und Liebe sind eins. Diese fließt grundsätzlich immer. Da wir jedoch so stark auf geistiger Ebene leben und agieren, unterdrücken wir diesen Fluss.
Die Löwezeit ist das Herzstück im Tierkreis. Astromedizinisch werden der Löwin Herz und Blutkreislauf und der Rücken (im Sinne der Aufrichtung und Aufrichtigkeit) zugeordnet.
Planet Merkur checkt ins Zeichen Jungfrau ein, Planet Mars befindet sich bereits dort. Merkur fühlt sich im sechsten, sortierenden und analysierenden Zeichen recht wohl. Eine gute Zeit, um gedanklich aufzuräumen, Pläne zu formulieren und aufzuschreiben, gute Strukturen im Alltag zu etablieren. Und so das nötige Handwerkszeug beschaffen, welches uns bei allem oben genannten hilft. Deshalb empfinde ich die jetzige Zeit auch bezüglich sämtlicher Therapien als sehr passend.
Mars im Zeichen Jungfrau begünstigt akribisches Arbeiten, Tüfteln, und die Feinarbeit. Mars in Jungfrau braucht als Erdenergie die Arbeit mit den Händen. Das körperliche Tun. Mars in Jungfrau ist keine draufgängerische Kraft, sondern eher vorsichtig und vorausschauend. Willst Du etwas bauen und basteln, renovieren und optimieren? Dafür scheint der August perfekt zu sein.
Apropos perfekt, das ist die Stolperfalle, weil wir dann nur noch mit der Form und weniger mit dem kreativen Prozess verbunden sind. Doch wir brauchen die Experimente und das Wilde, zumindest bis zum 23. August – dann gehen wir in die Zeit der Jungfrau. Merkur wird dann rückläufig bis zum 15.9. Wir können uns bereits aufs Nacharbeiten freuen.
Erwische Dich dabei, wenn Du damit beschäftigt bist, es allen recht zu machen, oder die Angst vor Fehlern dominiert. Das bedeutet eine Überdosis der Jungfrauenenergie, ähnlich dem ununterbrochenen Beschweren und Kritisieren (auch dem stillen!).
Fehlersuche ist menschlich und richtig für gewisse Lebensveränderungen. Ganz besonders in dieser immer wieder holprigen Zeit des Übergangs. Dennoch scheint mir die Neugier ein wichtigeres Gewürz zu sein. Und „Probleme kann man niemals mit der gleichen Denkweise lösen, wie sie entstanden sind.“ Das ist uns dank Einstein schon länger klar.
Immer wieder werde ich mir in letzter Zeit darüber bewusst, dass das, was nun entstehen könnte, sich phasenweise außerhalb meiner Visionskraft befindet.
Immer wieder, wenn die Verzweiflung über bestehende Missstände besonders groß und bedrohlich wirkt, sorge ich dafür, an eine Quelle anzudocken, die mich aufatmen lässt. Für diese Übergangszeit ist das Fixieren auf eine Aufgabe oft hilfreich, für unsere Nervensysteme und geistige Gesundheit. Noch wichtiger ist meiner Ansicht nach jedoch auch, dem Körper zu lauschen, zuzuhören, seinen Signalen zu vertrauen, die Energie ins Empfinden zu lenken.
Auch beim Miteinander.
Ich wünsche Dir einen wilden, lustvollen und klärenden August.
Kirsten